Ich glaube, alle Autor:innen sagen über sich, dass sie schon als Kinder gerne gelesen und sich Geschichten ausgedacht haben. Klar, ich auch. Dabei wollte ich damals gar nicht Autorin werden. Kassiererin stand ganz oben auf der Wunschliste. Oder Gerichtsmedizinerin. Ich dann bin doch zum Schreiben gekommen, ganz einfach, weil ich nichts anderes so gut kann.

Seither ist viel Zeit vergangen, ich habe ein Studium absolviert – mehr für das Leben drumherum als die Bachelor-Urkunde. Gelohnt hat es sich dennoch, finden sich so manche Anekdoten von damals jetzt in meinen Büchern. Ich habe für Blogs geschrieben, Zeitungen, klassische Werbung gemacht, Onlineredaktionen durchlaufen. Ich habe immer wieder mal neu angefangen, für andere, für mich.

Klassische Personaler nennen es unstet, ich nenne es vielseitig. Ein Handwerk muss erlernt und durch Übung immer verbessert werden. Heute schreibe ich Romane unter Klarnamen und Pseudonymen, kenne mich mit der großen Liebe aus und werde bezahlt, um den perfekten Mord zu begehen. Naja, zumindest auf dem Papier. Ich schreibe die Geschichten anderer, und treffe dabei genau ihren Ton. Ich bin Autorin, Ghostwriterin, Redakteurin – und noch lange nicht fertig.